Rangordnung Hackordnung

 


Die Rangordnung als vorteilhafte Form des Zusammenlebens

In der Natur leben Hühner in kleinen Gruppen  von fünf bis zehn Hennen mit einem Hahn zusammen. Überzählige Tiere werden jeweils aus der Gruppe hinausgehackt. Das Verhalten der Ranghöheren gegenüber Rangniederen wird dabei als Dominanz bezeichnet. Oben in der Hierarchie steht das Oberhuhn; es hackt alle anderen. Die Hühner der mittleren Hierarchieebene hacken nach unten, aber respektieren höhergestellte. Am Ende der Kette steht ein Huhn, das vor allen zurückweichen muss. Man sieht oft, wie ein Huhn das andere scheinbar grundlos leicht auf den Kopf pickt; dies geschieht nur, um ihm zu zeigen, dass es ranghöher ist. Die Hackordnung kann jedoch ebenfalls sehr rau sein, so dass der Hahn manchmal eingreifen und schlichten muss. Zu richtigen Kämpfen kommt es trotzdem nur selten. Geschieht das dennoch, so deshalb, weil die Rangordnung häufig neu festgelegt (oder bestätigt) wird. Die Häufigkeit von Aggressionen steigt mit der Herdengröße und sinkendem Bekanntheitsgrad der Tiere untereinander. Ein Huhn kann sich maximal 50 Artgenossen merken. In einer sehr großen Gruppe von Tausenden von Hühnern, wie sie zum Beispiel bei der industriellen Massentierhaltung (Fleischindustrie) vorkommt, kann sich eine soziale Rangordnung gar nicht bilden, so dass sich die Vögel in ihrer Frustration gegenseitig blutig picken und sich manchmal sogar töten. Ein weiterer Auslöser für Aggressionen ist das Zusammendrängen der Tiere auf beengtem Raum. Je nach Temperament und sozialer Stellung haben die Hühner einen "Sicherheitsabstand" zum Nachbartier, der nicht unterschritten werden darf.

 

Die dominanten Hennen

Kriterien für eine hohe Stellung in der Rangordnung

Nachdem festgestellt wurde, dass in jedem kleinen Hühnervolk eine Rangordnung besteht, stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien eine Henne einen hohe Stellung in der Rangordnung erreichen kann. Die Auswahl der dominanten Hennen geschieht nicht etwa willkürlich, sondern wird zum Teil durch das Alter, durch bereits geführte Kämpfe oder aber auch durch „Bewunderung“ des Hahns für fleißiges Eierlegen festgelegt. Ranghohe Hennen haben außerdem ein mutiges, selbstsicheres Auftreten, Kampfbereitschaft und Ausdauer. Weitere Erkennungsmerkmale sind Gefiederfärbung und –struktur, eine kräftige Statur und die Besonderheiten des Kopfes (Kammform und –größe, Kehllappen, Ohrscheiben und glänzende Augen).

 

Privilegien und Pflichten der ranghöchsten Hennen

Das Oberhuhn hat gewisse Privilegien, aber auch Aufgaben, die zu erfüllen sind und die zum Funktionieren der Rangordnung dazugehören. Die ranghöchsten Hennen dürfen zuerst fressen und bekommen die besten Schlafplätze. Die Unterlegenen müssen auch beim Staubbaden und am Legenest hinter dem ranghohen Huhn zurückstehen. Entsprechend können die Oberhennen hier immer die ersten Plätze beanspruchen. Dem ranghohen Huhn gebührt die nächste Nähe zum Hahn, der jedoch meist noch seine persönliche Lieblingshenne zu seiner anderen Seite einlädt. Zu ihren Aufgaben zählt die ranghöchste Henne die Führung der Gruppe und deren Schutz vor Feinden. Ohne ihr Einwirken wäre die Gruppe gefährdet und es würde kein „sozialer Frieden“ herrschen.

 

Die Rolle des Hahns in der Rangordnung

Hennen sollten zusammen mit einem Hahn gehalten werden. Die Hühner legen zwar auch ohne Hahn Eier, doch der Hahn hält seinen "Harem" draußen zusammen und beschützt ihn. Er hat fast immer die höchste Position inne und ist ebenso wie die  Oberhenne für den „sozialen Frieden“ notwendig.

 

Junghähne und ihre Integration

Kommen Junghähne zu einem Hühnervolk hinzu, so stehen sie in der Rangordnung zunächst unter den Hennen. Mit zunehmendem Alter wären sie ihnen schon lange überlegen, doch trotzdem trauen sie sich noch nicht, mit ihnen zu kämpfen. Bei Erreichung einer gewissen Größe und Reife streben die Hähne dann doch danach gegenüber den Hennen, die ja zum Teil älter sind und bis zu diesem Zeitpunkt höherrangig waren, eine klare Dominanz zu erreichen. Die meisten Junghähne machen erst relativ spät, etwa zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat, ihre „Hennenkämpfe“ durch. Unvermittelt, gewöhnlich morgens, greifen sie einzelne Hennen an. Diese reagieren darauf verschieden. Manche bekommen Angst, obwohl sie bisher, je nach Stimmung und Gelegenheit, den halberwachsenen Junghahn hackten. Nun tritt dieser ihnen plötzlich in der für den Hahn typischen Angriffsstellung entgegen, zum Ansprung geduckt, mit weit gespreiztem Halskragen. Diese Hennen stellen sich zwar noch zum Kampf, flüchten aber schreiend, sowie der Hahn springt, selbst wenn sie gar nicht berührt werden. Andere Hennen lassen sich durch den Anblick nicht beeindrucken: sie greifen sofort selbst an und besiegen den Junghahn, der dann sein Dominanz-Ziel um Wochen zurückstecken muss, oder sie werden in echtem, hartem Kampf besiegt. Es gibt allerdings Hähne, die sich lange nicht dazu aufraffen, ihre Führung durch einen Sieg klarzustellen. Sie werden dann von den Hennen beliebig geduldet oder gehackt, was ihnen jedoch nicht mehr viel ausmacht, da sie schon in ihre Stellung hineingewachsen sind und sich an ihren niederen Platz in der Rangordnung gewöhnt haben. Erst spät und längst körperlich überlegen, antworten sie auf das Hacken einer Henne mit einem Angriff und siegen dann gewöhnlich leicht. Bei den oft heftigen Kämpfen zwischen Althenne und Junghahn spielen auch geschlechtsbedingte Besonderheiten eine Rolle. Hähne mit großen, roten Kämmen siegen leichter als andere mit unauffälligeren Geschlechtsmerkmalen und auch das Gefieder hat je nach Pracht eine mehr oder weniger einschüchternde Wirkung. Das Benehmen der Gegner ist nach einem Kampf zwischen Hahn und Henne anders als nach einem Kampf zwischen zwei Hähnen oder auch zwei Hennen. Während bei gleichgeschlechtlichen Gegnern der Sieger den Besiegten verfolgt, ist das Hacken oder Jagen nach dem Kampf Hahn gegen Henne nur kurz angedeutet. Der Hahn hält sich außerdem im Kampf mit einer schwächeren Gegnerin sichtlich zurück, wenn diese nicht mehr viel Widerstand leistet. Bald nach dem Kampf umwirbt er die Unterlegene, und nicht selten duldet sie nun die Paarung, anstatt zu flüchten.

 

Eingliederung der Jungtiere in die Rangordnung

Im Alter von 3 Wochen beginnen Küken miteinander zu kämpfen. Sie hacken spielerisch aufeinander ein, woraufhin dann das Schwächere zurückweicht. Wenn das Zurückweichen sich in den nächsten Tagen wiederholt, so ist das eine dem anderen Küken unterlegen. Spätestens im Alter von 15 Wochen haben alle Tiere ihre Stellung zueinander gefunden. Grundsätzlich werden die jungen Hühner zunächst von den alten Hühnern dominiert, da die Junghühner es schwer haben, sich schnell zu profilieren und sich oft schon von einem einschüchternden Blick der alten Henne zurückdrängen lassen. Junghühner oder Neulinge werden vor allem abends auf den Stangen andauernd gepickt, und es kann oft 15 Minuten dauern, bis alle ihren Platz eingenommen haben. In jedem Fall kommt es nach der anfänglichen, überwiegend alters- und größenbezogenen Dominanz der älteren Hühner zu einer endgültigen Entscheidung, wer nun den höheren Rang in der Hackordnung einnehmen darf, was meistens in einem kurzen Kampf geschieht. Die Rangordnung ist von derart hohem Stellenwert, dass ein altes Huhn, gleich ob Hahn oder Henne, das aus Schwäche oder Krankheit kaum mehr Nahrung aufnimmt, sich mit letzter Kraft zum Kampf aufrafft, wenn ein im Rang tiefer stehendes Tier es zu dominieren droht. Entsprechend kommt es auch unausweichlich zu Kämpfen um den Platz in der Rangordnung, sobald altersbedingt die Angriffslust gegen einen höhergestellte Artgenossen in einem Huhn erwacht.

 

ZusammenLeben

Hennen sollten zusammen mit einem Hahn gehalten werden. Zwar legen Hühner auch ohne Hahn Eier, allerdings hält der Hahn sein "Harem" draußen zusammen und beschützt sie. Außerdem ist es für den "sozialen Frieden" notwendig. Andernfalls versuchen immer mal wieder Hennen, die Hahnenrolle zu übernehmen.

 


 



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