Das KnochenGerüst

 

Unser Hausgeflügel gehört verschiedenen Vogelfamilien an. Es zeigen sich jedoch bei allen Übereinstimmungen des allgemeinen Baues, so dass wir die verschiedenen Gattungen in dieser Beziehung gemeinsam betrachten können. Die Hauptfortbewegung der Vögel erfolgt durch den Flug. Hieraus ergibt sich die Eigentümlichkeit ihrer Körperform.

Bei den Vögeln ist die bei den üblichen Wirbeltieren vorhandene Beweglichkeit der Wirbelsäule im Rumpfteil dadurch aufgehoben, dass an die Stelle der Knorpel feste Knochenmasse getreten ist. Außerdem besteht eine feste Verbindung zwischen Schultergelenk und Brustbein, indem die beiden Schlüsselbeine zu einem v-förmigen Gabelbein verwachsen sind, das mit dem Brustbein durch ein sehniges Band verbunden ist. Hinter diesem Gabelknochen ist eine zweit Stütze, die vom Schultergelenk nach dem oberen Ende des Brustbeines geht und Rabenschnabelbein heißt.
Die Knochen der Vögel sind zum große Teil hohl, wodurch die Flugfähigkeit wesentlich unterstützt wird (Gewichtseinsparung). Die Knochen des Schädels sind vollständig verwachsen und starr. Sie umschließen die Nasenhöhle, die Augenhöhlen und die Gehirnhöhle sowie die Ohröffnung und das Hinterhauptloch. Die Anzahl der Knochen der Wirbelsäule ist nach der Geflügelart und selbst nach der Rasse verschieden. Durchschnittlich finden sich an Halswirbeln bei den Tauben 12,. bei den Hühnern 14, bei den Enten 15 und den Gänsen 17 Stück. An Rückenwirbeln haben Hühner und Tauben 7, Gänse und Enten 9 Stück, während die Anzahl der Lendenwirbel 11 bis 14 Stück beträgt.  Diese sind miteinander und die letzteren auch mit den Beckenknochen verwachsen. Die Schwanzwirbel sind jedoch sehr beweglich, es sind 6 bis 7 Stück, der letzte, das Steißbein ist der Größte. Von seiner Haltung ist die Schwanzlänge des betreffenden Tieres im besonderen abhängig. Die Rückenwirbel dienen den echten Rippen zu Stütze, deren Anzahl somit bei den Hühnern und Tauben 7 und beim Wassergeflügel 9 Stück beträgt. Das Brustbein ist der Züchtung unterworfen, es ist bei den Mastrassen am Stärksten entwickelt, Die Beckenknochen sind miteinander verwachsen. Ihre unteren Fortsätze, die Schambeine, lassen eine Öffnung, die den Eiern den Durchlass gestatten. Obgleich die vorhanden Gliedmaßen zu Flügeln umgebildet sind und mit der Federbekleidung einen ganz anderen Eindruck machen, besteht sie doch aus demselben Knochen und haben eine ganz ähnliche Bildung wie die Vordergliedmaßen der Säugetiere. Der Oberarm ist stark und hohl; er ist durch ein Loch mit den Luftsäcken in Verbindung und wird beim Flug voll Luft gepumpt. Der Unterarm besteht aus zwei Knochen; der schwächere, nach vorn liegende, heißt die Speiche, der hintere stärkere die Elle. An der Hand befeindet sich nahe dem Gelenk der sehr kleine Daumen, dann folgt der langgestreckte Mittelhandknochen. Der Mittelfinger besteht aus zwei Gliedern, mit ihm ist der eingliedrige dritte Finge verbunden.
Von den Beinen bekommen wir die Oberschenkel bei den lebenden Tieren nicht zu sehen, da sie vollständig unter der Haut liegen, ebenso das mit einer Kniescheibe ausgestattete Kniegelenk. Hingegen treten die Unterschenkel mehr oder minder heraus. Das sichtbare Gelenk ist die Ferse, meist fälschlich Knie genannt. Den Mittelfußknochen nennen wir Lauf, er trägt bei Hähnen einen Knochenfortsatz, der die Grundlage des Sporns bildet. Von den vorderen Zehen hat die Innere bei Hühnern 3, die Mittlere 4 und die äußere 5 Glieder, wobei das Nagelglied mitgezählt ist. Die Hinterzehe ist zweigliedrig. Die Krümmung der Zehen geschieht nicht durch Muskelkraft, sondern durch eine Sehne die sich nahe dem Kniegelenk an einem vom Becken ausgehenden Muskel ansetzt, Rückwärts über das Fersengelenk und die Rückseite des Laufes geht und sich dann in Stränge teilt, die am letzten Zehenglied angesetzt sind. In der Zähmung neigen die Geflügelfüße zu Ausartung. Eine solche ist die fünfte Zehe, die bei einigen Rassen ein sehr wichtiges Merkmal darstellen (Deutsches Lachshuhn). Die Läufe der Schwimmvögel sind bei den Enten im Verhältnis zum Körperbau recht schwach, bei den Gänsen aber, die sich mehr auf der Weide als auf dem Wasser aufhalten, weit stärker entwickelt. Der Lauf erscheint seitlich zusammengedrückt. Die Hinterzehe ist sehr wenig entwickelt und fast an den Lauf herangedrückt., so dass sie nur wenig Stütze gewährt. Die Krallen sind schwach (Ausnahme Warzenenten!).

 

FortBewegung

Das Huhn ist ein schlechter Flieger, aber ein guter Läufer. Um die Geschwindigkeit zu steigern, schlägt es während des Rennens hastig mit den kurzen, breiten Flügeln. Nur Tiere in allerhöchster Not oder besonders wunderfitzige Hennen fliegen laut und gackernd in geringer Höhe (etwa 2 m) bis zu 20 m weit. Zum Schlafen allerdings hüpfen und flattern sie gerne auf ihre erhöhte Sitzstange.

Dort umklammern sie mit ihren großen Zehen an den starken Beinen die Stange und können auch während des Schlafs diese stabile Position einnehmen. Den Klammermechanismus besitzen alle Vögel, die sich zum Ruhen und Schlafen auf Zweigen niederlassen. Das liegt daran, dass die Sehne eines Beinmuskels über das Knie- und Fersengelenk und die andere Sehne nur über das Fersengelenk zu den Zehen verläuft. Geht das Tier nun in die Hocke, werden beide Sehnen durch das Beugen der Gelenke angespannt und die Zehen ziehen sich automatisch in die Umklammerungsstellung. Dadurch werden keine Muskeln angespannt, so dass die Vögel nicht ermüden.

 


 



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